aus den Tagebüchern

Dienstag, 24. Januar 2012

eine lampe

( entwurf )

Fräulein Sophie –

erschöpft und voller verzweiflung schreibe ich.
Denken Sie sich nur, meine Lampe funktioniert nicht mehr, die Stehlampe. Ich schraube die leuchte in ein: hell; ich schraube
sie, da ich schlafen gehe, in ein: dunkel.
Der schalter ist kaputt: was für ein wort.

Und ist heimat, jenes: licht, leuchten, und wie verletzlich ich bin,
Fräulein Sophie: wieder ist alles anders. Ungeschützt bin ich
dem leben ausgesetzt. Wie soll ich die reparatur bezahlen, wie.

Die Gesellschaft richtet mich zugrunde.
Und ich bin doch ich, van Velde, und möchte leben,
und lieben: lieben –

Die gesellschaft handelt unmittelbare gewalt gegen mich, und
diese gewalt gründet seelische und physische schmerzen gegen
mein leben: das aber, ist, meine armut.

Jan Johan van Velde
24. Januar 2012

Samstag, 21. Januar 2012

21. januar 2012, sonnabend

.
.
Meine seele ist gefangen in diesen armuts bedingungen.
Ich kann nicht handeln.

Jan Johan van Velde
21. januar 2012,
sonnabend

Sonntag, 18. Dezember 2011

Auf dem Weihnachtsmarkt

Auf dem Weihnachtsmarkt

Figuren aus Holz, die wir zu Hause hatten, in der Adventszeit, in einem der Stände auf dem Weihnachtsmarkt. Wie schön, nach all den Jahren.

Ich kann mir die Figuren nicht kaufen, mir fehlen die Gelder. Heimat ist nicht herstellbar für mich, Rituale und Bräuche kann ich nicht entwickeln.

Ich brauche eine Mütze. Noch kälter soll es werden.

Jan Johan van Velde
18. Dezember 2011,
Sonntag, 4. Advent

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Ein Früchtebrot

14. Dezember 2011
Mittwoch


Ein Früchtebrot

Nach langen Wochen des Wartens, jetzt erst, und ich hatte nicht den Mut, das Geld auszugeben: nach langen Wochen des Wartens kaufte ich ein Früchtebrot, weil die Anzahl der Früchtebrote im Laden immer weniger wurde; ich hatte Angst, sie sind dann weg, und ich bekomme keines mehr.

Sieben Taler, zehn Heller. Wie wohlschmeckend das Früchtebrot war und ist, eine Fülle von Aromen: wie wunderbar. Ein dichter Kuchen etwa, der die Früchte des Herbstes, Nüsse Trockenfrüchte, zu einem: charakteristisch vereint.

Und ich weiß noch, wie ich empfand, nach dem Essen mit dem Essen: es war eine leichte Enttäuschung: nichts hatte sich geändert, aber. Und welche Sehnsucht hatte ich gelebt, Sehnsucht nach diesem Früchtebrot.

Nichts hatte sich geändert nach all dem Sehnen.
Ich war allein.

Jan Johan van Velde
Donnerstag, 15. Dezember 2011
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